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Fabian Neyer
Bienen
2010 war ein schwieriges Bienenjahr. Die Zeit der Obstblüte und die Monate Juni und Juli waren
grossteils kalt und nass. In der Folge gab es fast keinen Blütenhonig. Die Honigernte für den Monat
Juli ist örtlich sehr unterschiedlich ausgefallen. Unsere Flumserbienen lieferten keinen Blütenhonig,
wohl aber viel Blatthonig im Monat Juli. Der Honig ist milder wie letztes Jahr, hat einen tiefen
Wassergehalt (16%) und ist deshalb auch lange haltbar. - Im Sarganserland wurden auch dieses Jahr wieder
Sauerbrutfälle registriert. Diese heimtückische Krankheit kann bei jedem Imker auch bei gut betreuten
und gesunden Bienenvölkern auftreten. Die Erkrankung ist nicht einfach zu diagnostizieren. Von blossem
Auge sehr verdächtige Sauerbrutfälle haben sich zum Teil nach bakteriologischer Untersuchung zum Glück
doch nicht als Sauerbrut herausgestellt. Handelte es sich allenfalls um einen APV (akutes Paralysevirus)-
Befall? APV- Befall sieht der Sauerbrut sehr ähnlich und kann rein visuell nicht sicher von der
Sauerbrut unterschieden werden.
Unsere zwei Bienenvölker lieferten zusammen rund 70 kg Honig. Das ist sehr viel, wenn man bedenkt, dass
der Blütenhonig ganz ausgefallen ist und mit einem Ableger ein drittes Bienenvolk gemacht wurde. Ende
August werden wir alle 3 Völker umweiseln, das heisst, es werden reinrassige Nigra -Königinnen von der
Belegstation Schilstal eingesetzt.
Obst
Die Befruchtung der Obstbäume war nicht optimal, da die Bienen bei kühlem und feuchtem Wetter nicht
fliegen und befruchten konnten. So wird es dieses Jahr mehr deformierte Früchte geben. Sie sind die Folge
einer nicht regelmässigen Befruchtung der Samenanlagen. Für die optimale Befruchtung ist die Biene viel
zuverlässiger wie andere Bestäuber, da die Biene blütenstet ist, das heisst, die Bienen besuchen alle Blüten
einer bestimmten Pflanzensorte, bis es keinen Nektar mehr zu holen gibt. Erst dann wenden sie sich andern
Blüten zu. Pflanzen ihrerseits liefern nicht zu jedem Tageszeitpunkt gleich viel Nektar. Jede Pflanze hat
eine bestimmte Tageszeit, in der sie optimal Nektar produziert und so die Bienen anlockt. - Diese
interessante Tatsache nützt vielen: Den Pflanzen - sie werden optimal befruchtet und können sich so besser
weiter verbreiten, den Bienen - sie wissen genau, wo sie ohne lange zu suchen hinfliegen müssen, um möglichst
viel Nektar sammeln zu können, uns Konsumenten - wir haben die besseren Früchte.
Leider sind auch dieses Jahr ein paar Bäume der Kragenfäule zum Opfer gefallen, sodass der Baumbestand nochmals
reduziert wurde.
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